Publikationen

Perspektivenwechsel «Neoliberalismus»: Der Alltag

à propos. Das Friedensmagazin von KOFF. Februar 2020, No. 164

Annemarie Sancar äussert sich in diesem Artikel zum Verhältnis von der Entwicklung des neoliberalen Wirtschaftssystems und der Care-Arbeit, ihrer Verrichtung im Alltag, die mehrheitlich von Frauen geleistet wird, meist unbezahlt und in Konfliktgebieten unter schwierigsten Bedingungen.

Die Diskussion rund um die Care-Arbeit zeigt auf, wie politisch gestützte Marktmechanismen gewisse Tätigkeiten als förderungswürdig und gewinnbringend einstufen, andere hingegen als Belastung, als Bremse marktförmiger Wachstumsstrategien abwertet, versteckt und in die Exotik verrückt. Das sind eben diese Care-Tätigkeiten, die gerade in Konfliktsituationen für die Bevölkerungen fürs Überleben zentral sind. Davon ist jedoch selten die Rede, zumindest dann nicht, wenn eine systematische Erklärung der Ursache nötig wäre. Die Prekarisierung des Alltags findet somit auch kaum Eingang in die entscheidenden Friedensverhandlungen. KOFF a propos februar-2020

Essen.Macht.Arbeit.

Feministische Blicke auf Fairfood Ideen

Welche Auswirkungen haben nachhaltige Ernährungssysteme auf Geschlechterverhältnisse? Führt Nachhaltigkeit beim Essen automatisch zu mehr Gendergerechtigkeit oder sind weitere Massnahmen nötig? Wie also kann ein Ernährungssystem organisiert werden, welches Einschränkungen, Diskriminierungen und Genderungerechtigkeiten entgegenwirkt? Wäre Gendergerechtigkeit eine Voraussetzung, um nachhaltige Ernährungssysteme zu entwickeln? WIDE geht diesen Fragen aus feministischer Perspektive nach. Eine Sammlung von Artikeln, die Expertinnen in verschiedenen Rollen für WIDE geschrieben haben, ist demnächst auf der Webseite  Essen.Macht.Arbeit

Spitalkämpferinnen für eine wohnortsnahe Geburtshilfe

Marianne Haueter und Therese Wüthrich, WIDERSPRUCH 71, Souveränität, Föderalismus und Autonomie, S. 17-26

Marianne Haueter und Terese Wüthrich, beide engagiert im Debattierclub von WIDE, zeigen in ihrem Beitrag, wie in einer Schweizer Bergregion die Geburtshilfe des Regionalspitals unter Umgehung föderalistisch- demokratischer Prinzipien geschlossen wurde. Unterstützt wurde dies von allen – auch den linksgrünen – Parteien. Widerstand entwickelte ein breit getragenes und lokal verankertes Komitee namens Spitalkämpferinnen, das letztlich die Gründung einer Genossenschaft für das Geburtshaus Maternité Alpine durchsetzte.

MarxnoMarx: 33 Linke zur Frage, wie das Werk von Marx heute fruchtbar gemacht werden kann

Buchvernissage, Donnerstag,  21. Juni 2018, 19.00, Kulturhaus KOSMOS, Lagerstrasse 104, Zürich

Lilian Fankhauser, WIDE-Koordinationsgruppe, und WIDE -Mitglieder äussern sich im Buch von Cédric Wermuth und Beat Ringger (Hrsg.) zum zeitgenössischen «Gebrauchswert» von Marx aus feministischer Perspektive. Das Buch MarxnoMarx ist eine Erkundungsreise: Wie halten es linke Frauen und Männer aus der Schweiz mit Marx? Wo kann ihrer Meinung nach mit Marx weitergedacht werden, wo nicht? Woran reiben sie sich, worüber regen sie sich auf, was halten sie für überholt oder weiterhin für unverzichtbar?  Die Publikation erscheint Anfangs Juni 2018.  Denknetz-Buch, edition 8. Informationen hier.

 

Gender Sensitive Migration / Refugee Policy for Balkan Route Camps in Serbia

Empowering national and local institutions, strengthening gender sensitive cross sectoral responses to refugee crises for the protection of most vulnerable refugees / migrants and asylum seekers

Annemarie Sancar, Assessment im Auftrag der UNO (Bevölkerungsfonds), Länderbüro der Republik Serbien, Herbst 2017. Herausgegeben von WIDE Mai 2018.

Gender-Mainstreaming «smart»
Vereinnahmung der Frauen im Krieg gegen den Terrorismus

Annemarie Sancar, in: widerspruch 70, 2017, S. 55-64

Die Ansätze des Gender Mainstreaming und die vielfältigen und zahlreichen Projekte zur Friedensförderung durch Unterstützung von Frauenorganisationen mit und nach 1325 sind im Kontext der neoliberalen Entwicklung globaler Strukturen im Korsett des Kosten-Nutzen-Paradigmas gefangen, die modernen Verwaltungsstrukturen stellen sich einer entwicklung für einen gendergerechten Frieden in den Weg. Gibt es dennoch feministische Ansätze? Ja, die kritische Analyse muss umfassend sein, systemisch verknüpft mit den hegemonialen wirtschaftlichen Prozessen. Hier.

Sicherheit: international debattiert, individuell erlebt:  Geschlechterspezifische Gewalt in Bosnien-Herzegowina und der Schweiz

Nina Hössli / Christina Klausener, widerspruch 70:65-74

Die Autorinnen beleuchten die Postkriegszeit am Beispiel von Bosnien-Herzegovina und decken Schwachpunkte aus der genderperspektive erkennbaren Versäumnisse, die Militairisierung und die neuen Formen der patriarchalischen Ausbeutung auf. Hier.

 

Digitalisierung und Roboterisierung im Gesundheitsbereich. Warum die Care-Krise politisch, nicht technisch gelöst werden muss

Mascha Madörin im Gespräch. Denknetz Jahrbuch 2017

Mascha Madörin gibt sich im Gespräch pessimistisch, was den Gesundheitsbereich betrifft. Unter den bestehenden Prämissen der Kosteneinsparung und des privaten Profitmotivs würde der Einsatz von Robotik und Digitalisierung etwa in der Pflege eher dazu benutzt werden, Personal einzusparen bzw. die Arbeitsdichte noch weiter zu erhöhen, anstatt die allenfalls frei werdenden Ressourcen für gute Arbeit und gute Pflege zu nutzen. Zum Jahrbuch: hier.

Digitaler Graben, Gender und Dienstleistung 4.0

Natalie Imboden, Christine Michel. Denknetz Jahrbuch 17

Natalie Imboden und Christine Michel gehen einen Schritt weiter und fordern eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die Qualität der Arbeit und die Implikationen der Digitalisierung insbesondere auf Frauen bzw. auf sogenannte Frauenberufe. Christa Wichterich, Mitglied von WIDE+ zeigt am Beispiel der profitablen Reproduktionstechnologien, wie in der Technologie soziale Ungleichheiten eingeschrieben werden. Zum Jahrbuch: hier.

Transnationale Rekonfiguration von Reproduktion: Vier Erzählungen

Christa Wichterich. Denknetz Jahrbuch 2017

Christa Wichterich von WIDE+ zeigt am Beispiel der profitablen Reproduktionstechnologien, wie in der Technologie soziale Ungleichheiteneingeschrieben werden.Social Freezing, Leihmutterschaft oder die Aufzucht eines Schafembryos in einem Plastikuterus machen Schlagzeilen. Sie verweisen darauf, dass die Reproduktion menschlichen Lebens durch Technologien und Biowissen transnational rekonstruiert wird und dass sie ein kulturell und politisch umkämpftes, ethisch stark aufgeladenes Terrain ist. Vier Erzählungen zeigen wie sich sich feministische Diskurse über Reproduktionstechnologien seit den 1970er Jahren zwischen den beiden Polen der Unterwerfung von Frauenkörpern und der Selbstbestimmung, zwischen Wunschkind und der Befreiung von Fortpflanzungszwängen bewegen. Zum Jahrbuch hier

Diskriminierung?

Interview mit Annemarie Sancar, in: Doppelpunkt, 39/2107

Unterdrückt das Kopftuch Frauen? Oder ist das eine kulturimperialistische Sicht? Und werden heute auch weisse Männer benachteiligt? Debatten über Diskriminierung sind kompliziert geworden. Das Interview ist ein Versuch der Aufschlüsselung.

Zum Artikel: hier

Der soziale Alltag im Fokus

Annemarie Sancar, In: Neue Wege, Juli/August 2017

Feministische Perspektiven auf die Managementlogik der Friedensförderung

Zum Artikel: hier.

It’s the care, stupid!

SozialAktuell, Nr. 3, März 2017

Weshalb das Sichkümmern ein gesellschaftlicher Imperativ ist.

Zum Artikel: hier.

Das Comeback von Concierge und Zugehfrau

Radio SRF 2, Sendung Kontext vom 9. November 2016

Immer mehr gut verdienende Haushalte lassen putzen, waschen und bügeln und haben vom Delikatessen-Kurier bis zum Abfallentsorger eine Reihe externer Dienstleister zur Hand, um den Alltag zu bewältigen: Hinter der Haustür formiert sich ein neues Bürgertum mit Personal.

Zum Beitrag: hier.

Konzerne Stadt Demokratie

Widerspruch, Heft 68, 2016

Widerspruch-Heft 68 interessiert sich für das Zusammenwirken von wirtschaftlichen Strukturen, multinationalen Konzernen und Politik auf der lokalen Ebene; es fragt nach den Folgen für Demokratie und Machtverhältnisse in Städten, nach Veränderungen der sozialen Strukturen und Lebensverhältnisse urbaner Bevölkerungen.

Mehr dazu: hier.

Care-Arbeit und das gute Leben

Neue Wege, 11/2016

«Mit dem Be­griff Care wer­den ei­ner­seits hand­feste For­de­run­gen in Bezug auf den Um­gang mit ver­schie­de­nen Sor­ge­ar­bei­ten for­mu­liert, die wir Tag für Tag un­ent­gelt­lich un­d/o­der in be­ruf­li­cher Form leis­ten. An­de­rer­seits wird der Be­griff zum Aus­gangs­punkt für weit­rei­chen­dere Über­le­gun­gen, um herkömm­li­che Mo­delle des Wirt­schaf­tens in Frage zu stel­len und über neue Be­wer­tungs- und Le­bens­ent­würfe nach­zu­den­ken.» Mi­riam Vö­gele

Mehr über diese Ausgabe: hier.

Economic Literacy across Europe

WIDE Switzerland nimmt teil am internationalen Grundtvig Partnerschaftsprojekt «Economic Literacy Across Europe». Das Projekt wird von fünf Partner-Netzwerken getragen: WIDE Österreich, WIDE Schweiz,  KULU (Dänemark), CEIM (Spanien) und Le Monde selon les Femmes (Belgien).

Mittels Austausch und Kooperation im Bereich von Economic Literacy-Themen wurde eine praxistaugliche Sammlung von inhaltlich und methodisch differenzierten Werkzeugen (EL Tools) erarbeitet, welche in der Erwachsenenbildung im Bereich Ökonomie besonders von und für Frauen eingesetzt werden sollen.

Die Publikation «Economic Literacy across Europe: Tools to Empower Women» finden Sie hier: english   espagnol

Neuer Care-Bericht der Grossmütterrevolution: Lebensqualität muss auch im hohen Alter gewährleistet sein

Die Ökonomisierung des Gesundheitswesens setzt die AkteurInnen unter permanenten Druck: Sie sollen jederzeit qualitativ gute Leistungen möglichst kostengünstig erbringen und lückenlos nachweisen. Dieser Druck wirkt sich insbesondere auf die Lebensqualität der pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen im hohen Alter aus.

Die Manifestgruppe der GrossmütterRevolution hat in ihrem neuen Bericht sechs Empfehlungen zuhanden der EntscheidträgerInnen aller politischen Ebenen formuliert:

  1. Pflegefinanzierung: Nicht trennen, was zusammengehört.
  2. Ausreichende Zeitbudgets für Demenzkranke und Palliative Care
  3. Ergänzungsleistungen sichern
  4. Ambulante Versorgung nicht auf die Pflege reduzieren
  5. Ein Anreizsystem für die Langzeitpflege schaffen
  6. Care-Migrantinnen legalisieren

«Care-Arbeit unter Druck – Ein gutes Leben für Hochaltrige braucht Raum», verfasst von Elisabeth Ryter und Marie-Louise Barben, Bern 2015.

Feministisches Denken als subversive Praxis

Das Beispiel von WIDE Switzerland

Also: Wie denken wir eigentlich in unserem Netzwerk WIDE? Wie unterscheiden sich feministische Netzwerke von anderen kritischen Netzwerken? Inwiefern wird anders gedacht und warum? Wie laufen die Prozesse? Was sind Anfälligkeiten? Hierarchien? Antworten darauf im Text von Ursina Anderegg, Lilian Fankhauser, Christine Michel und Annemarie Sancar im Denknetz Jahrbuch 2014. Zum Artikel: hier.

Switzerland – Care free ?!

Einblicke in vier Schauplätze der Care-Ökonomie: Haushalt, Gesundheits- und Pflegewesen, globalisierter Care-Arbeitsmarkt und Staatsfinanzen. Denkstoff und Handlungsimpulse von WIDE Switzerland für AkteurInnen der Finanz-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesundheits- und Entwicklungspolitik. März 2013.

Download Broschüre: deutsch | français | español

Care, Krise und Geschlecht

Widerspruch 62

Ende Januar 2013 ist der neue Widerspruch erschienen. Der Schwerpunkt ist in Zusammenarbeit mit WIDE entstanden und nimmt Themen der WIDE Tagung ARBEIT MACHT GENDER vom Mai 2012 auf.

Flyer

Who cares? Pflege und Solidarität in der alternden Gesellschaft

Wie kann der künftig stark erhöhte Pflegebedarf gedeckt werden? In welchen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können Erwerbsarbeit und Angehörigenpflege miteinander vereinbart werden? Und wie sieht es mit der internationalen Arbeitsteilung im Bereich der Care-Arbeit aus? In der SRK-Publikation «Who Cares» werden solche Fragen aus Theorie und Praxis aufgenommen. Seismo Verlag, 2013.

Flyer

Wachstumsinfarkt versus Ökonomie des Lebens

Dokumentation der OeME-Herbsttagung 2012

Wie sähe ein zukunftsfähiges, nachhaltiges und sorgfältiges wirtschaften aus? Mit dieser Frage befasste sich die OeME-Tagung 2012 unter dem Titel «Waschstumsinfarkt versus Ökonomie des Lebens». WIDE beteiligte sich mit Genderfokus an den Vorbereitungen der Tagung.
«vice-versa» 1/2013  vertieft mit dem Dossier-Schwerpunkt «Ökonomie des Lebens – Vivre en bonne économie» das Thema der OeME-Herbsttagung. Mit einem WIDE-Text von Annemarie Sancar und Franziska Müller (S. 8): vice-versa.

«Rio + 20»: Die Zukunft war gestern – Eine Analyse zum Erdgipfel in Rio

«Es geht um nichts Geringeres als um unsere Zukunft, um die Zukunft, die wir wollen und die Zukunft, die wir brauchen». So begann Bundesrätin Doris Leuthard ihre Plenarrede in Rio. Sie hat Recht. 20 Jahre nach dem Erdgipfel «Umwelt und Entwicklung» stehen wir als gesamte Menschheit vor der Alternative der Nachhaltigkeit oder der Selbstzerstörung. Daran ist das Ergebnis der Konferenz «Rio + 20» zu messen.

«Rio + 20»: Die Zukunft war gestern, von Rosmarie Bär (Mitglied WIDE-AG «Gender und Rio+20»), in: fairunterwegs, 25.6.2012. Artikel als pdf.

Frauen in der Landwirtschaft

Debatten aus Wissenschaft und Praxis

Das Buch von Elisabeth Bäschlin, Sandra Contzen, Rita Helfenberger (Hg.) gibt einen Einblick in die vielfältigen Themenkreise, die gegenwärtig viele Frauen in der Landwirtschaft beschäftigen. Es umfasst überarbeitete Beiträge, die an einer Tagung zu „Frauen in der Landwirtschaft“ im Januar 2011 an der Universität Bern diskutiert wurden von Frauen aus der Landwirtschaft, von landwirtschaftlichen Beratungsstellen und von Wissenschaftlerinnen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und dem Südtirol.
Flyer

Diktatur der Finanzmärkte, EU-Krise und Widerstand

Widerspruch 61

Inhalt: Herrschaft des Finanzkapitals; EU-Wirtschaftsregierung; Geschlechterdemokratie; Griechenland und Troika-Diktat; EU-Verfassungspolitik; Unternehmensgewinne und Staatsschulden; Gewerkschaften und Eurokrise; Reichtum und Armut; Finanztransaktionssteuer; EU-Rohstoffpolitik; EU-Beitritt und Souveränität.
Hinweis L. Fankhauser, WIDE-Arbeitsgruppe & Gender, auf die Tagung «Gender Macht Arbeit: Zur Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse aus der Sicht der Care Ökonomie» vom Mai 2012.
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«Mehr. Wert.» Beiträge zur geschlechtergerechten wirtschaftlichen Entwicklung

Ein Publikation von Sabine Bieri, Lilian Fankhauser, Annermarie Sancar und Nicole Stolz im Rahmen von  «50 Jahre DEZA – mehr als Hilfe», herausgegeben von Deza; IZFG der Universität Bern und Caritas.
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EinBlick

Entwicklungspoltische Publikation von Brot für Alle und Fastenopfer. Heft 2/2011
Thema: Auf gleicher Augenhöhe. Gendergerechtigkeit als Strategie gegen Hunger, Armut und Klimakrise.
Mit Artikel von WIDE-Mitgliedern: Elisabeth Bürgi Bonanomi und Lilian Fankhauser
Artikel als pdf

Demokratie und Macht/Energiewende nach Fukushima

Widerspruch 60

Inhalt: Volksaufstand und Frauenrechte in Ägypten; Wirtschaftsdemokratie; Links-grüne Perspektiven vs. Nationalkonservatismus; Feminismus, Frauenstreik; Sans-Papiers und Care-Ökonomie; Emanzipatorisches Subjekt; Kapitalismuskritik und Gerechtigkeit.
Hinweis und Bestellung